Anmerkung:
Zumindest Anfang April scheint Ophrys sicula
eine sehr selten anzutreffende Pflanze auf Sardinien zu sein. Das mag den einen
oder anderen Orchideenfreund verwundern, da viele Angaben von Sardinien auf Ophrys
sicula beruhen. Allerdings
sind unseres Erachtens ein Großteil dieser Angaben über kleinblütige
Vertreter des Ophrys lutea- Formenkreises eher zu Ophrys corsica
als zu sicula zu stellen. Die
meisten, nicht selten in recht individuenreichen Populationen stehenden kleinblütigen
Pflanzen sind der Ophrys phryganae sehr ähnlich, unterscheiden sich
aber auch von dieser in einigen morphologischen Punkten. Näher
darauf eingegangen sind wir auf der Seite von Ophrys
corsica. Wir fanden auf Sardinien lediglich ein einziges Exemplar,
was wir (auch hier unter Vorbehalt!) zu Ophrys sicula stellten. Standort:
in der offenen
Phrygana, in Grasfluren, Olivenhainen, an Gebüschen und Ödland auf frischen
bis teils sehr trockenen und steinigen, basischen bis kalkhaltigen Untergründen,
von der Küste bis über 1000 m aufsteigend, relativ anspruchslos Blütezeit:
auf Sardinien wahrscheinlich von Ende März bis Ende April Verbreitung:
Das Gesamtverbreitungsareal dieses Taxons ist nicht klar ersichtlich, da der gesamte
lutea- Komplex weiterer Untersuchungen bedarf. Offenbar erstreckt sich
das Areal von Sizilien, der Balkanhalbinsel über die Ägäis, Zypern,
Türkei bis Libanon und Israel.
Merkmale:
Habitus: schlanke und eher zierliche Pflanze, nicht selten in kleinen Grüppchen
wachsend, mit hellgrünen bis gelblichen am Grund rosettig angeordneten Laubblättern Blüten
3 - 7 an der Zahl, klein, gelblich grün, fast waagerecht bis nach oben gerichtet
angeordnet, im Größenvergleich kaum von Ophrys
phryganae unterscheidbar Sepala
4 - 7 mm lang, gelblich grün bis bräunlich-grün gefärbt, eiförmig
lanzettlich, das mittlere stets uber das Säulchen geneigt Petala
länglich spatelig, gelblich-grün mit etwas gewellten Rändern
Lippe dreigeteilt mit zweizipfeligen Mittellappen; sehr klein, 8 - 13
mm lang, am Grunde nicht oder kaum abgeknickt, Wülste am Grund und
Längsfurche weniger stark ausgeprägt als bei Ophrys
phryganae, Lippenrandzone etwa
2 - 3 mm breit, etwas nach oben gebogen, grünlich
gelb, schmäler mit weniger Gelbtönen als bei Ophrys
phryganae, Lippenmitte mehr oder weniger
regelmäßig braun gefärbt was auch in die Zipfel des Mittellappens
ausstrahlt (selten auch in die Randzonen) Farbübergang von braun zu gelb
unregelmäßig, oftmals fast verlaufsartig mit sehr unregelmäßiger
Grenze, nicht klar abgegerenzt, außerdem
relativ stark behaart, länger und struppiger als
bei Ophrys
phryganae Lippenmal kahl, variierend
von braun,grau bis dunkelblau, beschränkt auf die basale Hälfte des
Labellums Narbenhöhle deutlich breiter als hoch Bestäuber:
Verschiedene Arten der kleinen Bienengattung Andrena. | | | | |